So verwandelt sich die Arbeitswelt

Wir müssen nicht erneut betonen, dass die vergangenen zwei Jahre Corona-Pandemie die Arbeitswelt mächtig durcheinander gewürfelt hat. Von einem Tag auf den anderen sollte jeder, der kann, ins Homeoffice. Alternativen zum Arbeitsplatz zu Hause boten hier Coworking-Spaces. Irgendwann kam sogar die „Homeoffice-Pflicht“. Arbeitgeber müssen bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten grundsätzlich die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice anbieten. Dies gilt, sofern nicht zwingende betriebliche Gründe dagegen sprechen. Ende März soll diese Pflicht zum Homeoffice dann wegfallen. Viele Umfragen zeigen, dass viele Mitarbeitende nicht mehr komplett zurückwollen ins Büro an ihren früheren Arbeitsplatz. Wir wollten wissen, wie es weitergeht und haben uns im Netz umgeschaut bzw. bei Experten umgehört.

Hier sind unsere fünf wichtigsten Erkenntnisse.

1. Viele Orte zum Arbeiten - Hybrid ist Trumpf

Nicht Büro, nicht Homeoffice, nicht Coworking, sondern alles. Eines ist klar, wir werden nicht mehr „wie früher“ zurückkehren. Laut einer McKinsey-Studie wollen 52 Prozent der Beschäftigten nach der Pandemie in Bezug auf ihren Arbeitsort flexibler sein. Satte 70 Prozent derjenigen Mitarbeiter, die aktuell im Homeoffice arbeiten, wünschen sich für die Zukunft flexible Regelungen oder regelmäßiges Homeoffice für zwei oder drei Tage pro Woche. (Quelle IAB-Kurzbericht Nr. 5, 8.3.2021). Viele Beschäftigte wollen sogar einen Mix aus Büro, Homeoffice und weiteren Alternativen.

So etwas wird beispielsweise beim Versandhandel Otto bereits praktiziert. Hier setzt man auf ein aktivitätsbasiertes, hybrides Arbeitsmodell, bei dem Mitarbeitende mobil oder im Büro arbeiten können, je nachdem, welcher Ort besser zur individuellen Arbeitssituation passt und welche Infrastruktur benötigt wird.

Viele Unternehmen haben bereits damit begonnen, Büroarbeitsplätze und ganze Bürogebäude aufzulösen, um Geld zu sparen. Auf beiden Seiten ist der Wille zu spüren, den starren Usus vom „Arbeiten beim Arbeitgeber“ aufzuweichen.

In diesem Modell spielen Coworking-Spaces eine wichtige Rolle, denn der Wunsch nach komplett flexiblem Arbeiten ist sehr groß. Coworking-Spaces werden sozusagen zum „dritten Ort“.

Hybrid arbeiten ist die Zukunft

2. Der Büroarbeitsplatz bekommt eine neue Rolle

Das alte Büro wird sich vom rein sachbezogenen „Ort der Arbeitserbringung“ zu einem Ort der sozialen Interaktion entwickeln. Der Nachteil der Vereinsamung im Homeoffice (Anmerkung: Das ist im Coworking-Space anders) führt dazu, dass die Mitarbeitende nicht allein zum Arbeiten ins Büro fahren/gehen, sondern für die sozialen Kontakte. Die Büros müssen zukünftig die Rolle als soziale Begegnungsstätten einnehmen und Kommunikation und Kollaboration fördern. Moderne Büros werden sich auf Fokuszonen, Co-Creation und informelle Begegnungen ausrichten. Die Bedeutung von Gemeinschaftsflächen wird zunehmen. Das können sich die Arbeitgeber von Coworking-Spaces abschauen. Denn dort findet man immer schon sind Gemeinschaftsräume, Fokuszonen, Kreativ-Räume.

Die Mitarbeitenden sind jetzt an die schönen, heimeligen Arbeitsplätze zu Hause gewöhnt. Dies werden sie auch von ihren Arbeitsplätzen beim Arbeitgeber erwarten. Das Wohlgefühl tritt weiter in den Vordergrund.

Das Büro wird zum Sozialraum

3. Digitalisierung 2.0 meets Office

Auch das wissen wir heute: Die Pandemie hat die Digitalisierung dermaßen vorangetrieben, wie wir es vor Corona nie auch nur geahnt hätten. Nach Kollaboration-Software, virtuellen Meeting via Teams, Zoom, WebEx & Co. werden nun Technologien wie künstliche Intelligenz, IoT und maschinelles Lernen Einzug halten.

KI-gestützte Software hilft beim Schreiben (Microsoft nutzt das schon), wir können Text heute sogar mit Word diktieren. KI sortiert unsere E-Mails im Posteingang vor. Kleine Apps erinnern uns, wann wir aufstehen, trinken oder Pause machen sollten. Nur den Kaffee oder Tee bringen sie uns noch nicht.

4. Mehr Platz

Früher wurde ein riesiger Meetingtisch in Konferenzräume gestellt. Dort mussten nur noch Stühle zwischen Wand und Tisch passen. Heute ist das anders: Wir wollen Wände beschreiben, wir springen auf und zeichnen Skizzen an die Wand, erklären Sachverhalte am Whiteboard. Moderne Arbeitnehmer sind interaktiver und brauchen deshalb mehr Raum. Die Tische werden kleiner, stattdessen brauchen wir bemalbare Wandflächen, Smart-Boards usw.

Mehr Platz für Kreativität

5. Der Siegeszug der Multispaces

Das Großraumbüro ist nichts neues. Heute nennt man das Multispace. Der Unterschied: Große Hallen werden zu multifunktionalen Arbeitsräumen umgebaut. Man findet dort Gemeinschaftszonen, Zonen für konzentriertes Arbeiten, Steh- und Sitzzonen, Pausenzonen und Büro-Kokons. Alle hipp heute. Nur, dass jeder moderne Coworking-Space genau solche Multispaces anbietet.

Das Büro wird zum Multispace

Fazit

Die Arbeitswelt verändert sich – und Coworking-Spaces wie die Werkbank sind mittendrin im Wandelprozess. Yeah.

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